Südafrika - Straussen-Farm

03.02.2009 - Reisen

Co und ich sind schon um 9 Uhr (für Cos Verhältnisse früh) auf. Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Veranda wird das Tagesprogramm von Fredi verkündet: Besichtigung auf der Straussen-Farm. Fredi will für Samstag ein Straussen-Ei (entspricht dem Inhalt 24 Hünereier) für die geplante Nachbarschafts-Party holen gehen. Ich bestehe darauf, heute noch einen Abstecher auf einen Aussichtspunkt zu machen, um mir einen (fliegerischen) Überblick zu verschaffen.

Wir fahren noch vor dem Mittag los um erst einmal Geld (Afrikanische Rands) abzuheben. Auch die Bank-Angestellten konnten/wollten uns nicht ohne Pässe nicht weiterhelfen, nachdem der EC-Automat draussen bereits seine Dienste verweigerte. Meine EC-Karte zerstörte ich kurz vor dem Abflug (zum zweiten Mal!), als ich sie in die selben Tasche wie mein magnetischer Notenhalter steckte (Magnetstreifen futsch) - was ich aber erst beim zweiten Mal realisierte. Aber auch Corinnes EC- und Visa-Karten führten nur zu Transaction faild. Nun gut. Heimfahrt, Pässe holen. Wir wollens auf ner anderen Bank im angepeilten "Tiger-Vally" Einkaufszentrum nochmal versuchen. By the way, in ganz Afrika gibts keine Tiger, aber in Durbanville heisst sowohl ein Einkaufszentrum wie auch ein kleiner Hügel "Tiger-Wasauchimmer". Der Hügel hat seinen Namen von Tigerfell-artigen Blumen-Kleid welches im Frühling zu sehen sei.

Wir machen aber erst einen Abstecher auf den "Kanonen-Kop", ein kaumm 470 Meter hoher Hügel, aber mit einer gute 360 Grad Aussicht auf das Vally und bis zum Meer. Erinnert mich mit den Radiomasten extrem an den viel beflogenen Tower-Hill in Kamshed (Indien).

Das Tiger-Vally-Einkaufszentrum ist riesig. Ein Einkaufstempel. Die Läden sind thematisch zusammengefasst. Es gibt ein Food-Corner wo sich McDonald an verleichbarem drängt. Oder der Banken-Corner mit mindestens 4 Banken nebeneinander. Wir versuchen die National Bank. Langes warten in der Schlange. Der erste offene Schalter weist uns ab, sie mache nur Einzahlungen. Zurück in die Schlange. Die nette zweite Dame ist wegen ihrer leisen Stimme und dem Englisch-Genuschel hinter dem Panzerglas kaum zu verstehen. Wir müssen ihr erst erklären, dass es sich bei den Karten um Kreditkarten handelt. Sie schaut skeptisch. Wir füllen das durchgereichte Formular aus und ergänzen auf Geheiss der Angestellten den Namen unserer Mutter (???). Wir verzichten auf Diskussionen. Sie tut ihr bestest um Geld von unseren Visa, bzw. American-Express karten abzuhenben - was in dem Fall mehrere Gänge zum Telefon in Zeitlupe bedeutet. 10 Minuten später kommt sie kopfschüttelnd zurück mit der Absage zu meiner American Express Karte. "We dont accept". Nochmal 10 Minuten später, nach einem Gespräch mit welche zwei Telefonhörer gleichzeitig benötigte, ebenfalls bei Corinnes Karte eine Absage: "The Bank doesn't accept the transaction." Thanks a lot and goodbye...

Wärend Corinne sich ein Bikini suchte, versuchte ich mein Glück mit Fredi zusammen an einem offiziellen Amercian Express Schalter im obergeschoss. Von der unfreundlichen aber immerhin kompetenteren Dame erhielt ich nach drei inhaltlich identischen, jedoch alle selber auszufüllenden Formularen endlich meine 2000 Rands (CHF 220.-). Puh. Aber mit der Kriditkarte kriegt man sonst in jedem Geschäft mit einfacher Unterschrift jede Ware! Nur das Geldabheben schein unendlich kompliziert zu sein.

Corinne findet im dritten Anlauf doch noch ein Bikiniladen. Deren Kasse ist aber kapput und Corinnes Visa-Karte offenbar auch. Gut hab ich ne Amercian-Express-Karte (welche bis zum heutigen Tag noch kaum irgendwo akzeptiert wurde!). Bikini gekauft. Corinne und Fredi sind vom Geldabheben und Einkauf bereits am Anschlag... Corinne beschliesst das Rauchen-Aufgeben auf später zu verschieben...

Wir kehrem dem Tiger-Vally den Rücken zu und machen uns auf zum Mittagessen ins "Mugg & Bean", dem Afrikanischen Starbucks. Gibt aber gute Snacks zur Mittagszeit. Wir treffen die ersten Bekannten von Fredi (eigentlich jeder hier im Dorf) per Zufall. Nach der netten Unterhaltung machen wir uns zur Straussen-Farm auf.

Corinne und ich geniessen die Fahrt über die goldgelben Felder mit den Hügeln im Hintergrund. Nach fünf Minuten aus der Durbanville ist man bereits im Niemandsland. Die Wolken zeichnen Schattenbilder auf die Landschaft. Herrlich. Die Trutenfarm ist wie fast alles hier sehr sauber herausgeputzt. Wir kriegen eine Führung von Stefan, ein Bekannter von Fredi, einem seit 30 Jahren ausgewanderten Öserreicher. Die Tour ist kurzweilig und amüsant. Wir füttern Straussen - picken uns Meiskörner mit dem grossen Schnabel aus der Hand. Lustige Ficher. Ein Emu füttern wir ebenfalls. Mit etwas mehr respekt, da spitzer Schnabel. Zum Schluss dürfen wir uns noch auf einen Straussen setzen. Der Stefan krault den Straussen am Hinterkopf, der schliesst die Augen, senkt den Kopf und schlummer ein. Wahnsinn! Funktioniert wirklich. Im gegensatz zur Redewendung "den Kopf in den Sand stecken". Das machen die Straussen nicht.

Nach einem Einkaufsbummel in Durbanville (die haben eine grösseres Produktesortiment als bei uns!!!) geniessen wir den Abend zuhause, essen Pasta und spielen Yazzi.

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