Fliegen über dem Sihlsee mit Mo und Stefan

07.07.2013 - Fliegen

Für heute war starke Bise angesagt, sodass Stefan, Mo und ich auf den Hummel am Sihlsee als ideales Bisenfluggebiet setzten. Nach einer Viertelstunde Aufstieg gegen Mittag am unteren Startplatz angekommen, stiessen wir auf ca. 20 weitere, etwas frustriert dreinschauende Gleitschirmpiloten, welche sich über den fehlenden Wind unterhielten. Ein, zwei Schirme waren schon in der Luft - diese mussten aber von ganz oben gestartet sein. Eine Stunde in der brütenden Hitze bis zum oberen Startplatz auf den Hummel hochzuwandern, war uns aber zu anstrengend und so warten wir gemütlich am unteren Startplatz auf besseren Wind.

Der Wind wollte einfach nicht auffrischen. Wir studierten die sich nähernden Windböen auf dem Sihlsee. Aber auf jede Böe folge eine längere Flaute - keine Chance bei dem schwachen Wind länger als 5 Minuten in der Luft zu bleiben. Nach und nach verschwanden immer mehr der anfänglich zahlreichen Gleitschirmpiloten um bessere Fluggebiete zu suchen - bis nach ca. 4 Stunden wir nur noch zu viert am Startplatz sassen. Und wie vermutet frischte der Wind auf den späteren Nachmittag dann doch noch auf. Mein Gleitschirm lag schon eine Stunde ausgebreitet bereit und ich startete als Erster um die Verhältnisse in der Luft für die anderen auszutesten... Der Wind war noch schwach, aber nahe den Bäumen, am steilen Hang hob er mich wie langsam aber zuverlässig nach oben, bis ich nach zehn Minuten über dem Gipfel des Hummels kreiste. Ha! Einmal mehr hat sich das geduldige "Parawaiting" ausbezahlt.

Auch Mo und Stefan konnten sich nach einer weiteren Windflaute noch zu mir hocharbeiten und schon bald waren wir gemeinsam gemütlich in der ruhigen Nachmittag-Thermik am Rumkurven. Immer wieder konnte ich am Hang "soaren", d.h. wie ein Surfer auf ner Welle reiten, mit wenigen Metern Bodenabstand im ruhigen, laminaren Aufwind. Nach zweieinhalb Stunden landeten wir drei oben auf dem Hummel auf dem Startplatz rein für eine (Nicht-)Raucherpause. Was für ein herrlicher Ausblick über den Sihlsee - ohne den beschwerlichen Fussmarsch hier hoch!

Nach dem erneuten Start konnten wir uns trotz langsam sinkender Sonne noch gut in der Luft halten, zum Tritt rüber und wieder zurück fliegen, bis wir dann bei tiefem Sonnenstand eine halbe Stunde später unten bei den Autos wieder landeten. Ein weiterer herrlicher Flugtag für die "Vega-Gang" (wir fliegen alle den gleichen "Vega III" Schirm) ging bei einem gemütlichen Nachtessen in der Gross'er Dorfbeiz zu Ende.